Freitag, 30. März 2007

White Cliffs

ist eine Opalschürfersiedlung 91 km abseits des Barrier Highways, mit ca. 170 Einwohnern und momentan 9 Schulkindern, d.h. knapp über der Mindestanzahl damit die Schule nicht zugesperrt wird.

Erstmals war heute Sabine am Steuer des Autos. Bis auf gelegentliches Verwechseln von Bremse und Gaspedal (ja so ein Automatik-Auto und dazu noch Linksverkehr sind ganz schön verwirrend am Anfang) ging es eh ganz gut.

Im Sommer kann es hier 40 – 50°C heiß werden und darum haben sich viele Einwohner unterirdische Wohnungen (Dug-Outs) gegraben bzw. gesprengt.

Wir campen heute mal ausnahmsweise nicht, sondern bleiben einen Tag in PJ’s Underground Bed & Breakfast. Peter & Joanne haben die ehemalige Opalmine in eine erstaunlich helle und super gemütliche Pension verwandelt. Mit Hund, die Kinder haben heute schon ausgiebig mit ihm sowie mit der siebenjährigen Tochter des Hauses Ball gespielt.

In den Dug-Outs hat es beständige 21 Grad. Sehr angenehm, für uns ist es wärmer als draußen. Aber vor ein paar Tagen hatte es hier noch über 40 Grad, da ist es drinnen dann schön kühl. In den hübsch weiß ausgemalten und mit Bodenfliesen verlegten Gängen der alten Opalmine verlaufen wir uns dauernd auf dem Weg zum Klo… Die Kinder findens super und sausen dauernd herum. Wir schlafen rund 9 Meter unter der Erdoberfläche, und man hat hier unten keinen Zeitbegriff mehr. Irgendwie seltsam, aber trotzdem sehr gemütlich. Und die Internetverbindung ist per Satellit schneller als in Sydney! Der Briefträger kommt allerdings nur zwei Mal in der Woche im Ort vorbei. Er fährt dann pro Tag eine Strecke von 500 km zu allen entlegenen Siedlungen.

Diashow 1

Die Gegend hier sieht aus wie eine Mondlandschaft. Überall weiße Hügel, die anzeigen, dass hier ein Schacht gegraben wurde. Manche Schächte sind zugeschüttet, andere gehen weit in die Tiefe. Opale sind Edelsteine, die aus uralten Meeresfossilien entstanden sind. Ja wirklich, hier in der Wüstengegend war mal Meer! Und bei Nacht leuchten Mond und viele viele Sterne über endlose Weiten.

Am Abend hat uns Peter noch den im Urzustand verbliebenen Teil seiner Opalmine gezeigt. Hier hat er selbst bis vor zehn Jahren noch per Spaß ein bisschen mit der Spitzhacke geschürft, ansonsten ist die Mine schon 90 Jahre alt. Der Boden ist so stabil, dass die Schächte nicht gestützt werden müssen. Für die Kinder war die kurze Minenwanderung einerseits ein aufregendes Abenteuer, andererseits war ihnen aber dann doch ein wenig mulmig…

Diashow 2




So, und jetzt noch ein kleines Rätsel (übrigens Gratulation an Andrea für die annähernde Lösung des ersten. Die ausgestopfte Beutelratte haben wir noch nicht aufgetrieben…): Was ist das:

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Die Anlage steht am Rande von White Cliffs und war ursprünglich ein Experiment einer Universität glaub von Adelaide. Wegen Erfolgs wurde daraus eine ständige Einrichtung für die Bewohner.

Naeher dem Outback

27.3. Australische Fauna

Damit das mal klar ist: ab sofort greif ich nirgends mehr hin, ohne vorher genau hinzuschauen. Heute habe ich unsere Medikamentenbox geöffnet, und was hockte da: eine riesige Huntsman-Spider. Reaktion: einmal tief Luft holen, das Adrenalin runterwürgen und schnell den Fotoapparat holen. Und dann Harald rufen, damit er das Tier aus dem Auto entfernt. Haralds Reaktion: Na die ist ja eh noch ein Baby! Liliths Reaktion: Darf ich die angreifen? (Das hat sie nicht von mir!) Fionas Reaktion: weinen, weil sie auf eines ihrer Souvenier-Stöckerl aus dem Wald gekrochen ist. (Von wem sie das wohl hat?)

Dann sind wir aus dem kalten, aber sehr hübschen Armidale aufgebrochen. Nicht ohne vorher im Krankenhaus vorbeizuschauen, denn Liliths entzündete Hautstellen und auch Haralds Wunde an der Wange wurden nicht besser. Lilith hat jetzt Antibiotika bekommen und nimmt sie nach ersten Kämpfen recht brav. Es wird schon viel besser, und sie tobt wieder rum. Bei Harald ist schon wieder fast alles abgeheilt.

Wegen der Hauterscheinungen (der Arzt meinte chicken pox, also Windpocken, Harald meint entzündete Mückenstiche) sind wir nicht in die Thermen nach Moree gefahren, sondern weiter Richtung Westen. Die Landschaft ist hier wirklich sehr beeindruckend. Weite Täler, bizarre lichte Eukalyptuswälder, und Hügel, die Fiona in der Abenddämmerung zur Frage veranlassten, ob es in Australien denn Pyramiden gäbe? Nein, aber sie haben wirklich so ausgesehen.

Wir sind jetzt in der Rinder- und Schafzuchtgegend. Am Abend stellte sich raus, dass beide Autoscheinwerfer beim Abblendlicht den Geist aufgaben. Das Fernlicht ging noch. Aber wir wollten nicht mehr weiterfahren, und so haben wir erstmals wild gecampt. Im Wald am Rande eines Zufahrtsweges zu einer Farm. Irgendwann gegen Früh fuhr dann der Bauer vorbei, der sich sicher auch lieber noch ein wenig hingelegt hätte als viele Kilometer in die Arbeit zu fahren.


28.3. Yowie wer?

Im nächsten Ort namens Coonabarabran haben wir das Auto reparieren lassen. Beide Scheinwerfer mussten gewechselt werden. War wie bei uns, der Elektriker meinte, ob wir eh keine Rechnung brauchen. Und außerdem war er sehr erstaunt, dass wir mitten in diesem Wald übernachtet haben. Denn nicht einmal ein hartgesottener australischer Trucker würde dort nächtigen, sogar mit einem kaputten Reifen würde er noch weiterfahren. Dort haust nämlich der YOWIE, ein schwarzes haariges Untier. Und der hat es in sich. Er macht in der Nacht Ladeklappen auf und so weiter. Aber wir haben ihn nicht gesehen. Er hat nicht mal unser Brot gefressen, das wir für die Känguruhs ausgelegt haben. Wahrscheinlich frisst er nur abergläubische Aussies...

Nach einer Fahrt durch die Windmühlengegend bei Gilandra sind wir nun in Warren gelandet, in ultraflacher Baumwollgegend. Es ist schön warm. Im Ort gibt es noch eine händische Telefonvermittlung zu sehen, die sage und schreibe bis 1984 !!! in Betrieb war. Momentan sind die Entfernungen zwischen den Orten ca. 80 km, und die Dörfer haben ungefähr 2000 Einwohner. Also noch relativ dicht besiedelt ;-))

Auf unserem Campingplatz setzt grade die Dämmerung ein, und offenbar übernachten hunderte kleine bunte Papageien hier. Das Kreischkonzert hört hoffentlich auf, wenn es dunkel ist!



29.3. Strange Wilcannia

Um 4 Uhr in der Früh sind wir von einem Kreischkonzert von hunderten Papageien aufgeweckt worden welches ca. 2 Stunden anhielt

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Dann sind wir einer neuen Regenfront davongefahren. Am Straßenrand sahen wir: viele Ziegen, eine Handvoll Emus, zwei große schwarze Geier und zwei Känguruhs. Die Gegend wird immer noch flacher, die Straße scheint wie mit dem Kompass gezogen. Man sieht kilometerweit nur ein schwarzes Asphaltband, das in der Ferne etwas spiegelt, gesäumt von roter Erde und ein bisschen Bäumen und Gesträuch. Darüber blauer Himmel und ein paar Weiße Wattewölkchen.

In Cobar, einer Stadt der Kupferminen mit riesiger Abraumhalde gleich am Ortsanfang, kamen wir am Abend in Wilcannia an. Als hier vor Jahrzehnten noch die Raddampfer am Fluß ankamen, war hier noch was los. Jetzt ist es eine halbe Geisterstadt, die Läden sind verrammelt. Der Campingplatz ist nicht bewirtschaftet, aber man kann hier (gratis) zelten, ein Feuerchen machen und Strom für Kühlschrank und Mikrowelle gibts auch. Tut unser Nachbar aus Perth auch, wir kochen mit Gas. Die Kloanlagen sind versperrt. Naja, für eine Nacht passt es. Die wenigen verbliebenen Einwohner holen raus, was geht: Die Tankstelle ist unverschämt teuer, der Liter Benzin kostet gleich um 30 Cent mehr als im Nachbarort 245 km von hier.


Diashow

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lg. harald, sabine, fio & lil

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Versäumte Gelegenheiten

Ein Mensch, der von der Welt bekäme, was er ersehnt - wenn er's nur nähme,

Bedenkt die Kosten und sagt nein. Frau Welt packt also wieder ein.

Der Mensch - nie kriegt er's mehr so billig! - nachträglich wär er zahlungswillig.

Frau Welt, noch immer bei Humor, legt ihm sogleich was andres vor:

Der Preis ist freilich arg gestiegen; der Mensch besinnt sich und läßt's liegen.

Das alte Spiel von Wahl und Qual spielt er ein drittes, viertes Mal.

Dann endlich ist er alt und weise und böte gerne höchste Preise.

Jedoch, sein Anspruch ist vertan, Frau Welt, sie bietet nichts mehr an.

Und wenn, dann lauter dumme Sachen, die nur der Jugend Freude machen,

wie Liebe und dergleichen Plunder, statt Seelenfrieden mit Burgunder . . .

(Eugen Roth)

Point of Balance



If you know how to find the point of balance in the body, you can easily settle the details.

If you can settle the details, you can stop rushing around.

If you can stop rushing around, your mind becomes calm.

If your mind becomes calm, you can think in front of a tiger.

If you can think in front of a tiger, you will surely succeed

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