Von Broken Hill bis Mildura

31.3. Zivilisationsschock
Nach rund 700 km Autofahrt durch das staubige Outback sind wir in der faszinierenden Bergbaustadt Broken Hill gelandet. Ein Zivilisationsschock – in den letzten Tagen gab es auf der ganzen Fahrt einen Mini-Greißler, hier gibt’s wieder riesige Supermärkte und Einkaufszentren. Der Campingplatz hat einen Swimmingpool, der aber ziemlich kalt ist. Lilith geht trotzdem rein, endlich kann sie wieder schwimmen gehen – die Haut ist geheilt. Über der Stadt thront eine riesige Abraumhalde, hier wird immer noch eine Menge Blei, Zink, Silber und ein wenig Gold abgebaut. Wir sehen einen Güterzug, der das Minengelände gerade verlässt. Der muss mindestens zwei Kilometer lang sein!

2. 4. Campen am Fluss
Heute geht’s weiter Richtung Menindee Lakes. Uns steht der Sinn nach Baden im See, am Rande des Kinchega National Parks. Leider hat uns die Dürre der letzten Jahre einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die meisten Seen im Gebiet sind nicht mehr vorhanden, und was noch da ist, ist viel zu gefährlich zum Baden wegen giftiger Algen. Wir treffen einen Nationalpark-Ranger, der gerade eine Wasserprobe nimmt, um sie nach Sydney ins Labor zu schicken. Er sagt, im Darling River kann man baden, er würde diese Piste aber nicht ohne Vierradantrieb fahren. Wir schon, ist eh trocken. Außerdem müssten wir sonst 100 km Umweg fahren… Nach rund 2 Stunden und 50 Kilometer durch ausgedörrtes Gelände mit gelbem Gras, vielen aasfressenden Geiern gleich auf oder neben der Straße und viel Staub kommen wir zu einer Station mit Camp-Angebot. Eine Station ist eine überdimensionale Farm. Die Tolarno-Station beläuft sich auf ein Gebiet größer wie Wien, es gibt 78.000 Schafe und letzte Woche wurden 2000 wilde Ziegen mit dem Gyrokopter zusammengetrieben und verkauft wurden. Ansonsten gibt’s noch ein halbwegs zahmes Lama, das im Garten spazieren geht.
Die Farmerin zeigt uns einen wunderschönen Platz am Ufer des Darling River, wo man sehr schön schwimmen kann. Wir bauen unser Zelt auf, planschen im Fluss, Harald bäckt Palatschinken am Gaskocher, die Kinder spielen selig im Sand und am Abend gibt’s noch Steckerlbrot am Lagerfeuer. Bei Vollmond und Sternenhimmel lassen wir das Überzelt weg und schlafen mitten in der Natur ein.
3. 4. Ein kleiner Drache
Es sieht in der Früh ein bisschen nach Regen aus, also nix wie weg. Wenn die Pisten nass sind, dann haben wir mit unserem Auto keine Chance und müssen uns rausschleppen lassen. Aber es ist dann eh trocken geblieben, und es wurde ein sonniger, heißer Tag. Lilith kann auch schon Auto fahren, Fiona mag nicht recht.
Ein Känguruh hüpft neben uns am Straßenrand und versucht, schneller als wir zu sein. Und dann kriecht noch ein schwarzschimmerndes Tier über den Asphalt. Wir halten sofort an und sehen uns das Wesen genauer an.
Bei näherer Betrachtung beschließen die Kinder, dass es sich um einen kleinen Feuerdrachen handeln muss, vor allem, nachdem er als Reaktion auf Fionas „Huh“ dramatisch das Maul aufsperrt. Lilith will ihn streicheln…
Im nächsten Ort zeigt Harald die Fotos einer Ladenbesitzerin, die uns sagt, dass wir einen „Sleepy Lizard“ bzw. einen „Shingle Back“ gesehen haben.
Am Nachmittag kommen wir in Mildura an und checken am Campingplatz gleich am großen sandigen Badestrand am Murray River ein. Hier rasten wir wieder mal ein zwei Tage und genießen ein Flascherl Wein. Weinberge bzw. eher riesige flache Weinanbaugebiete haben wir vor Mildura genug gesehen. Hier ist es wieder fruchtbarer und es gibt mehr Wasser.
Diashow 1
Diashow 2
Lg, Harald, Sabine, Fio & Lil